Gestern Vormittag besuchte ich die Kundgebung für eine solidarische Pandemiebewältigung in Weyhe.

Pandemie Weyhe

Die Veranstaltung, die vom überparteilichen Runden Tisch gegen Rechts organisiert wurde, hatte zum Ziel, den als harmlose Spaziergänge getarnten Demonstrationen von Querdenkern in unserem Landkreis etwas entgegenzusetzen - mit Erfolg wie ich finde.
Schon länger finden vielerorts unangemeldete Veranstaltungen von Gegner:innen der Corona-Maßnahmen statt, die in ihren Reihen Menschen aus der rechten Szene dulden oder selbst rechte Parolen verbreiten. Gleichzeitig arbeiten Menschen in den Krankenhäusern und Impfzentren und in den Arztpraxen am Limit. Eigentlich sind sie es doch, die viel mehr Gehör verdienen. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, dass im Zentrum der Veranstaltung eine junge Frau stand, die jeden Tag mit den heftigen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen hat. Katharina Wriedt ist Teil des Pflegeteams der Intensivstation am Klinikum Bremen-Mitte. Für die gestrige Veranstaltung hatte sie sich etwas Besonderes überlegt. Und zwar hatte sie einen offenen Brief an einen Querdenker formuliert. In diesem schilderte sie eindringlich ihren Arbeitsalltag mit Covid-Intensivpatient:innen.

Katharina Wriedt

Eines ist mir nach ihrer beeindruckenden Rede besonders im Kopf geblieben: all die schlimmen Schilderungen von der Ecmo-Therapie, die Nebenwirkungen und der lange Kampf um und später zurück in das Leben sind allesamt vermeidbar. Solidarität wirkt manchmal vielleicht wie ein eingestaubtes Wort. Aber es ist nicht altmodisch, wenn es um das Retten von Mitmenschen geht oder darum, Pflegekräften nicht noch mehr aufzubürden, als sie imstande sind zu leisten. Dem Appell zu einer solidarischen Verhaltensweise in der Pandemie habe ich mich insofern gerne angeschlossen und danke allen Organisator:innen, Redner:innen und Anwesenden für diese gelungene Veranstaltung!